Computer Algorithm

Machine Learning (ML) ist ein zentraler Bestandteil moderner Technologie und Datenanalyse. Es handelt sich um eine Methode, bei der Computer durch das Erkennen von Mustern in Daten lernen, eigenständig Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Daten in allen Lebensbereichen wird Machine Learning zu einer unverzichtbaren Technologie, die sowohl in alltäglichen Anwendungen als auch in komplexen wissenschaftlichen Projekten eingesetzt wird. Doch was versteht man unter Machine Learning genau?

Was versteht man unter Machine Learning? Eine grundlegende Definition

Um die Frage „Was versteht man unter Machine Learning?“ zu beantworten, müssen wir zunächst die Idee des Lernens im Kontext von Computern betrachten. Machine Learning ist ein Teilgebiet der künstlichen Intelligenz, das sich mit der Entwicklung von Algorithmen und Modellen befasst, die es Computern ermöglichen, aus Daten zu lernen und Muster zu erkennen. Im Gegensatz zu traditionellen Programmen, die explizit für jede Aufgabe programmiert werden, lernen ML-Modelle aus Beispielen und verbessern ihre Leistung mit der Zeit.

Machine Learning

Die verschiedenen Arten von Machine Learning

Machine Learning lässt sich in drei Hauptkategorien unterteilen: überwachtes Lernen, unüberwachtes Lernen und bestärkendes Lernen. Jede dieser Kategorien nutzt unterschiedliche Techniken und Algorithmen, um Modelle zu trainieren und Probleme zu lösen.

1. Überwachtes Lernen – Lernen aus gekennzeichneten Daten

Beim überwachten Lernen erhält das Machine-Learning-Modell ein Set von Trainingsdaten, bei dem sowohl die Eingaben (Features) als auch die dazugehörigen Ausgaben (Labels) bekannt sind. Das Ziel des Modells ist es, eine Funktion zu lernen, die die Eingabedaten auf die korrekten Ausgabewerte abbildet. Dieser Lernprozess ähnelt dem menschlichen Lernen unter Anleitung, wie wenn ein Schüler lernt, Bilder von Hunden und Katzen zu unterscheiden, indem er viele Beispiele sieht, die korrekt beschriftet sind.

Schritte im überwachten Lernen:

  • Datenaufbereitung: Das Training beginnt mit der Vorbereitung der Daten. Die Daten werden in Features (Eingaben) und Labels (Zielausgaben) aufgeteilt.
  • Modelltraining: Das Modell wird mit diesen gekennzeichneten Daten trainiert, indem es eine Funktion findet, die die Eingabedaten möglichst genau den korrekten Labels zuordnet.
  • Modellbewertung: Nach dem Training wird das Modell mit neuen, unbekannten Daten getestet, um zu überprüfen, wie gut es generalisiert – also wie genau es Vorhersagen für neue Daten machen kann.

Anwendungsbeispiele:

  • E-Mail-Spam-Filter: E-Mails werden als „Spam“ oder „Nicht-Spam“ gekennzeichnet, und das Modell lernt, bestimmte Merkmale wie bestimmte Wörter oder Absender zu identifizieren, die typischerweise auf Spam hindeuten.
  • Bilderkennung: Ein Modell wird darauf trainiert, Objekte in Bildern zu erkennen, zum Beispiel zwischen Fotos von Hunden und Katzen zu unterscheiden.
Hunde und Katzen

2. Unüberwachtes Lernen – Muster und Strukturen selbst erkennen

Im Gegensatz zum überwachten Lernen arbeitet das unüberwachte Lernen ohne vordefinierte Labels. Stattdessen versucht das Modell, die zugrunde liegenden Strukturen oder Muster in den Daten selbstständig zu erkennen. Dieser Ansatz wird häufig eingesetzt, wenn keine klaren Ausgaben bekannt sind oder wenn es darum geht, die Daten zu erkunden und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Schritte im unüberwachten Lernen:

  1. Datenanalyse: Das Modell analysiert die Eingabedaten, ohne vorherige Informationen darüber, wie die Daten strukturiert oder klassifiziert sind.
  2. Mustererkennung: Das Modell identifiziert Gruppen, Cluster oder Assoziationen innerhalb der Daten. Dabei wird versucht, Datenpunkte zu gruppieren, die sich in bestimmten Merkmalen ähneln.
  3. Erkenntnisgewinn: Die gefundenen Muster können zur Datenexploration verwendet werden oder als Grundlage für weitere Analysen und Entscheidungsprozesse dienen.

Anwendungsbeispiele:

  • Clusteranalyse: Kunden eines Unternehmens werden in Gruppen (Cluster) eingeteilt, basierend auf ihren Kaufgewohnheiten, um personalisierte Marketingstrategien zu entwickeln.
  • Anomalieerkennung: Ungewöhnliche Muster in Finanztransaktionen können identifiziert werden, um potenziellen Betrug zu erkennen.

3. Bestärkendes Lernen – Lernen durch Interaktion und Feedback

Das bestärkende Lernen (Reinforcement Learning) ist ein Ansatz, bei dem ein autonomes System (Agent) durch Interaktionen mit seiner Umgebung lernt. Das System erhält Belohnungen oder Strafen, basierend auf den Konsequenzen seiner Handlungen, und passt seine Strategie an, um die kumulative Belohnung zu maximieren. Dieser Prozess ähnelt dem Lernen durch Versuch und Irrtum bei Menschen und Tieren.

Schritte im bestärkenden Lernen:

  1. Umwelt und System: Das System interagiert mit seiner Umgebung, die eine bestimmte Zustandsmenge umfasst. Jede Aktion des Systems führt zu einem neuen Zustand und einer damit verbundenen Belohnung oder Strafe.
  2. Belohnungssystem: Das System erhält sofortiges Feedback in Form von Belohnungen oder Strafen, das ihm sagt, ob eine Aktion gut oder schlecht war.
  3. Strategieoptimierung: Basierend auf den gesammelten Erfahrungen entwickelt das System eine Strategie (Policy), um zukünftige Entscheidungen zu verbessern und seine Belohnungen zu maximieren.

Anwendungsbeispiele:

  • Robotik: Ein Roboter lernt, durch eine Umgebung zu navigieren, Hindernisse zu vermeiden und Aufgaben wie das Aufnehmen von Objekten zu meistern.
  • Spiele: Algorithmen wie AlphaGo von Google, die gelernt haben, komplexe Spiele wie Go oder Schach auf einem übermenschlichen Niveau zu spielen.

Weitere wichtige Konzepte um Machine Learning zu verstehen

Neben den grundlegenden Kategorien gibt es auch weitere wichtige Konzepte, die das Verständnis von Machine Learning vertiefen.

Neuronales Netzwerk

Neuronale Netze – Das Herzstück des Deep Learning

Neuronale Netze sind ein zentrales Element im Bereich des Deep Learning, einer speziellen Form des Machine Learnings. Diese Netze sind von der Struktur des menschlichen Gehirns inspiriert und bestehen aus miteinander verbundenen Schichten von Knoten oder „Neuronen“. Jede Schicht verarbeitet Eingabedaten und gibt die verarbeiteten Informationen an die nächste Schicht weiter. Neuronale Netze sind besonders leistungsfähig bei Aufgaben wie der Bilderkennung oder der Sprachverarbeitung. Ein Beispiel ist die Bilderkennungssoftware, die in der Lage ist, Objekte in Fotos präzise zu identifizieren, wie Katzen, Autos oder Gebäude.

Feature Engineering – Daten für das Lernen vorbereiten

Das Feature Engineering spielt eine entscheidende Rolle im Machine Learning. Es bezieht sich auf den Prozess, relevante Merkmale oder „Features“ aus Rohdaten zu extrahieren, die für das Training eines Modells verwendet werden können. Ein Beispiel wäre die Umwandlung von Textdaten in numerische Werte, die von einem ML-Modell verarbeitet werden können, oder die Berechnung von Durchschnittswerten in einer Zeitreihenanalyse. Gutes Feature Engineering kann die Leistung eines Machine-Learning-Modells erheblich verbessern.

Wo versteckt sich Machine Learning im Alltag?

Machine Learning ist nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern hat bereits Einzug in viele Bereiche unseres täglichen Lebens gehalten. Hier sind einige Beispiele, wie Machine Learning heute genutzt wird:

Spracherkennung und Sprachassistenten

Sprachassistenten wie Siri, Google Assistant oder Alexa nutzen Machine Learning, um gesprochene Sprache zu verstehen und darauf zu reagieren. Diese Systeme werden ständig verbessert, indem sie aus den Interaktionen mit den Nutzern lernen und so ihre Spracherkennungsfähigkeiten verfeinern.

Personalisierte Empfehlungen im Online-Shopping

Wenn Sie in einem Online-Shop einkaufen, haben Sie sicherlich schon bemerkt, dass Ihnen Produkte empfohlen werden, die Ihrem bisherigen Kaufverhalten ähneln. Diese Empfehlungen basieren auf Machine-Learning-Modellen, die das Verhalten von Millionen von Nutzern analysieren und Vorhersagen darüber treffen, welche Produkte Ihnen gefallen könnten.

Personalisierte Kauf-Empfehlung durch KI

Was versteht man unter Machine Learning? Kurz und einfach erklärt

Machine Learning ist eine Schlüsseltechnologie der modernen Datenverarbeitung, die es Computern ermöglicht, aus Daten zu lernen und Vorhersagen zu treffen. Mit verschiedenen Ansätzen wie überwachtem, unüberwachtem und bestärkendem Lernen sowie fortschrittlichen Konzepten wie neuronalen Netzen hat Machine Learning das Potenzial, zahlreiche Bereiche unseres Lebens zu revolutionieren. Von personalisierten Empfehlungen bis hin zu fortschrittlichen Sprachassistenten – die Anwendungen von Machine Learning sind vielfältig und prägen bereits heute unseren Alltag.

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